
5 Treffen im betterLÄND
Willkommen im betterLÄND
Landesweite Zufallsbeteiligung für gelingende Kommunikation der öffntlichen Verwaltung mit jungen Menschen
Baden-Württemberg, 30.1.2025 - Das fünfte und letzte Treffen der Zufallsbeteiligten bot die Gelegenheit, die Ergebnisse offiziell an das Umweltministerium zu übergeben. Auch Umweltministerin Thekla Walker war erneut dabei und nahm sich Zeit, die über die verschiedenen Termine hinweg entwickelten Vorschläge entgegenzunehmen und mit den Teilnehmenden ins Gespräch zu gehen.
Das Abschlusstreffen markiert damit nicht das Ende des Prozesses, sondern einen Ausgangspunkt für kommende Weiterentwicklungen in der Umweltkommunikation. Die gewonnenen Erkenntnisse werden nun ausgewertet und dienen als wertvolle Grundlage für die zukünftige Arbeit des Ministeriums und anderer Akteure aus Klima- und Umweltschutz. Wir bedanken uns bei allen Teilnehmenden für ihr Engagement.
betterLÄND
Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg schrieb 10.000 junge Menschen im Alter von 16 bis 25 Jahren an, um sie zur Teilnahme an der Ideenwerkstatt „betterLÄND“ einzuladen. Ziel des Projekts ist es, zu erfahren, was junge Menschen zu Umwelt- und Klimathemen umtreibt. Durch die Zufallsauswahl werden auch jene erreicht, die sich normalerweise nicht beteiligen würden. Das Umweltministerium möchte aus den verschiedenen Perspektiven der jungen Menschen für die zukünftige Kommunikation lernen. Organisiert wird die Ideenwerkstatt „betterLÄND“ von der Jungen Plattform der Nachhaltigkeitsstrategie mit dem Jugendrat für Klima und Nachhaltigkeit.
Von allen angeschriebenen habe sich 649 interessiert zurückgemeldet. Aus ihnen wurden 45 Personen noch Vielfaltskriterien ausgewählt (mehr unter Zufallsauswahl).
Neben dem ersten Treffen in Sinsheim, fanden die weiteren in Stuttgart und online statt. Nun, mit dem Ende der Ideenwerkstatt werden die Ergebnisse so aufbereitet, dass die Sichtweisen der jungen Generation in die Kommunikation des Ministeriums miteinfließen können.
So lief der Abschlusstermin
Im Fokus des Treffens stand die Reflexion bisheriger Kommunikationsansätze des Umweltministeriums und der Nachhaltigkeitsstrategie. Die Teilnehmenden analysierten und kommentierten zentrale Aspekte, um die Ansprache der jüngeren Generationen in Zukunft noch wirkungsvoller zu gestalten. Dabei ging es nicht nur um die digitalen Kommunikationskanäle wie Instagram, TikTok und Co, sondern auch um neue Formate, die gezielt unterschiedliche Zielgruppen ansprechen sollen.
Neben der Evaluierung bisheriger Maßnahmen wurden auch zahlreiche Ideen für zukünftige Social-Media-Auftritte sowie Veranstaltungen gesammelt. Die Teilnehmenden brachten kreative Vorschläge ein, wie die Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit greifbarer und alltagsnäher vermittelt werden können.
Die abschließende Übergabe der Ergebnisse an das Umweltministerium war ein bedeutender Moment. Die Ministerin zeigte sich beeindruckt von der Vielfalt und Qualität der Vorschläge und betonte, dass viele Anregungen in zukünftige Strategien einfließen werden.
Auftakt in der KlimaArena Sinsheim
„Endlich lernen wir die Gesichter und Geschichten der zufällig ausgewählten Teilnehmer*innen kennen.“ Anna Buntzel und Julian Prietz, die Moderator*innen der Auftaktveranstaltung von betterLÄND freuen sich, wie vielfältig die Gruppe ist. Durch verschiedene Positionierungen im Raum zeigen die Teilnehmenden in der Kennenlernphase, woher aus Baden-Württemberg sie kommen, wie alt sie sind, welchen Bildungsweg sie gehen. Aber auch, ob sie Instagram oder TikTok bevorzugen, lieber Rad oder Auto fahren.
Von 12 – 18.30 Uhr lernten die Teilnehmenden sich untereinander kennen und wurden durch ein junges Moderationsteam an die Aufgabenstellung herangeführt. Neben den Aufstellungsspielen zu Beginn, tauschten sie sich in wechselnden Dreiergruppen zu persönlichen Fragen aus. Von Kaya Feddersen, die im Umweltministerium unter anderem für die Junge Plattform der Nachhaltigkeitsstrategie und Internet zuständig ist, erfuhren die Teilnehmenden, wozu und wie das Umweltministerium grundsätzlich arbeitet. In Kleingruppen sammelten sie ihre Erwartungen und tauschten sich dazu aus, welche Themen sie aktuell sorgen und begeistern. Dabei reflektieren sie bereits ihre Kommunikationsform in der Gruppe – denn beim zweiten Termin soll es unter anderem um Grundsätze guter Kommunikation gehen.
Mehrere Teilnehmende sprechen kein oder kaum Deutsch. Um Ihnen zu ermöglichen, sich bei betterLÄND einzubringen, wurden die Inputs im Plenum via KI eines Videokonferenzsystems als Untertitel auf Laptops übertragen. In den Kleingruppen unterstützen zweisprachige Moderator*innen.
Austausch mit der Umweltministern Thekla Walker am 23.11. in Stuttgart
Nach einem Auftakt am 8.11. trafen sich zufällig ausgeloste Jugendliche Ende November zum zweiten Mal, um ihre Ideen für eine bessere Umwelt- und Klimakommunikation einzubringen. Beim zweiten Termin ging es in die Tiefe: Wie nutzen junge Menschen Medien? Welche Inhalte gefallen ihnen, welchen Accounts folgen sie? Wie begegnen sie Fake News? Aber auch: Was sind eigentlich die Arbeitsschwerpunkte des Umweltministeriums, das sie zur Zufallsbeteiligung eingeladen hat?
Die Ministerin beantwortete zum Einstieg persönliche Kennenlernfragen, über die sich auch die jungen Zufallsbeteiligten beim ersten Termin kennenlernten. „Sind Sie eher Typ Döner oder Falafel?“, „Welcher Gegenstand darf nicht fehlen, wenn Sie das Haus verlassen?“ – Ermutigt durch den sympathischen Einstieg, stellten die Teilnehmenden im Anschluss eine Frage nach der Anderen:
Wie steht es um den Ausbau der Windkraft? Wie wurde bisher versucht, Menschen mitzunehmen, die sich wenig für Klimaschutz interessieren? Was passiert mit den Vorschlägen, die wir hier erarbeiten? – Auch die Ministerin war neugierig, von den jungen Menschen zu erfahren: Habt ihr vor der Zufallsbeteiligung schon mal etwas vom Umweltministerium mitbekommen? Was beschäftigt euch? Findet ihr es überhaupt wichtig, Klimaschutz voranzutreiben? Das ca. einstündige Gespräch war für die Zufallsbeteiligten wichtig, um zu spüren, dass ihre Einbringungen gehört werden und sich der Zeitaufwand lohnt.
Nicht alle Teilnehmenden haben sich angemeldet, weil ihnen Umweltschutz am Herzen liegt. Rund die Hälfte sagt von sich, eigentlich nicht an Politik interessiert zu sein. Neben Losglück wurden bei der Auswahl Vielfaltskriterien angelegt (Bildung, Geschlecht, Größe des Wohnorts…). Was die ausgelosten Menschen bewegt, erfährt das Begleitteam erst nach und nach.
Zufallsauswahl
In 22 zufällig ausgewählten Städten und Gemeinden in Baden-Württemberg wurden Mitte September knapp 10.000 junge Menschen angeschrieben. Grundlage dafür bildet das Gesetz über die dialogische Bürgerbeteiligung (Dialogische-Bürgerbeteiligungs-Gesetz - DBG) vom 4. Februar 2021. Es legt fest, dass Behörden zur Erkundung von Bedürfnissen der Bevölkerung Dialogverfahren anstoßen können. Zu diesem Zweck dürfen sie Daten aus dem Melderegister erheben.
Mit der Zufallsauswahl soll sichergestellt werden, dass verschiedene Perspektiven und Lebensrealitäten in die Diskussionen einfließen und die Politik von den Anliegen der jungen Generation lernt.
Um das Zufallsverfahren handhabbar und zugleich möglichst gerecht zu gestalten, wurde in zwei Stufen ausgelost: Zunächst wurden aus jedem der vier Regierungsbezirke Kommunen ausgelost, um Menschen aus den verschiedenen Teilen Baden-Württembergs dabei zu haben. Je Regierungspräsidium wurden dabei drei Lostöpfe sortiert nach Größe der Kommunen erstellt, wobei jeder Lostopf circa ein Drittel der Bevölkerung des Regierungspräsidiums enthielt. Es wurden jeweils maximal 833 Jugendliche aus Kommunen (a) mit weniger als 10.000 Einwohner*innen; (b) zwischen 10.000 – 50.000 Einwohner*innen und (c) Kommunen über 50.000 Einwohner*innen angeschrieben.
Diese Kommunen sind:
- Regierungspräsidium Stuttgart: Stuttgart, Korntal-Münchingen, Bopfingen
- Regierungspräsidium Tübingen: Friedrichshafen, Pfullingen, Amtzell, Bernstadt, Rangendingen, Ostrach
- Regierungspräsidium Freiburg: Villingen-Schwenningen, Denzlingen, Pfaffenweiler, Wittlingen, Wutöschingen, Epfendorf
- Regierungspräsidium Karlsruhe: Pforzheim, Bruchsal, Tiefenbronn, Dobel, Unterreichenbach, Bad Rippoldsau-Schapbach, Bischweier
Mit dem Einverständnis der 22 Kommunen wurden aus deren Melderegistern Einwohnerinnen und Einwohner zwischen 16 und 25 Jahren ebenfalls zufällig ausgewählt und ab 20.09.2024 per Post angeschrieben.
Von den geschätzten 3-5% Personen, die sich über betterländ.de zurückmelden, werden letztlich circa 40 teilnehmen können. Dafür werden Personen nach verschiedenen Merkmalen (Geschlecht, Alter, Bildungsabschluss und Migrationsgeschichte) ausgewählt, sodass eine möglichst vielfältige Gruppe zusammenkommt. Stehen mehrere Personen bei bestimmten Merkmalen zur Auswahl, entscheidet das Los.
Presseartikel:
Jugend in VS: Plötzlich Umweltaktivisten – auch sie wollen ein „betterLÄND“ - Villingen-Schwenningen & Umgebung - Schwarzwälder Bote
Kontakt für Rückfragen:
Anna Buntzel
Projektkoordination betterLÄND
E-Mail: anna@betterländ.de
Telefon: +49 711 25971725
Bilder: Elisa Mauruschat und Patrick Vexler
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