#PassTheMic zu Derrick

Klimaschutz in Ghana

Millionen von Menschen spüren tagtäglich die Auswirkungen des Klimawandels am eigenen Leib. Wir waren in den vergangenen Wochen mit sechs Klima-Aktivistinnen und -Aktivisten aus der ganzen Welt im Austausch. Alle sechs erleben den Klimawandel in verschiedenem Ausmaß und versuchen auf ihre Weise die Folgen abzumildern. 

Am 19. Januar 2021 fand der fünfte Talk über die weltweiten Auswirkungen des Klimawandels statt. Zu Gast war Derrick, Klimaaktivist aus Ghana. Derrick engagiert sich bei Fridays for Future International und schreibt für verschiedene Klimaschutzorganisationen über Umweltzerstörungen und die Folgen der Klimakrise. 

Derrick berichtete von den dramatischen Auswirkungen der Klimakrise in seinem Land:

  • Die mittlere Jahrestemperatur ist seit 1960 um 1 Grad gestiegen und wird sich bis 2060 um 3 Grad erhöhen. 
  • Die Küstenregion Ghanas, in der ein Viertel der Bevölkerung lebt, ist aufgrund des steigenden Meeresspiegels von Überschwemmungen betroffen. 
  • Der Ozean nimmt sich jedes Jahr zwei Meter der Küste Ghanas. 

Buschfeuer zerstören das Land 

Derrick lebt im nördlichen Teil Ghanas. Dort zerstören in den letzten Jahren immer mehr Buschfeuer die biologische Vielfalt und die Böden. Dürren - als Folge der steigenden Temperatur und fehlender Niederschläge - feuern die Buschbrände weiter an. 

Illegale Goldgräber*innen nehmen den Kakaobäuer*innen ihr Land 

Aufgewachsen ist Derrick im südlichen Teil des Landes. Dort liegt der Atewa-Wald, einer der größten noch existierenden Regenwälder im Westen Afrikas und ein Juwel der Biopersität. Seitdem Ghana mit China einen Vertrag zum Abbau von Bauxit - ein Aluminiumerz - unterschrieben hat, wird der Wald vom Tagebau zerstört. Ghana verliert damit seine wichtigste Trinkwasserquelle, die Luftverschmutzung nimmt zu und der Boden wird unfruchtbar. 

Die Landwirtschaft – Lebensgrundlage der Einwohner*innen – ist durch die extremen klimatischen Ereignisse stark bedroht. Die Landwirte können in vielen Regionen keinen Kakao mehr anbauen und damit den Besitz ihres Landes nicht halten. Illegale Goldschürfende nehmen das Land ein. Die Auswirkungen der Klimakrise führen die Bewohner*innen Ghanas damit in einen Teufelskreis. 

Das Bewusstsein für die Klimakrise fehlt 

Nach Derricks Einschätzung gibt es in der ghanaischen Bevölkerung nur wenig Bewusstsein für die Ursachen und die Folgen des Klimawandels. Die meisten Menschen nehmen die klimatischen Veränderungen zwar war, bringen sie jedoch nicht mit dem zunehmenden Ausstoß von Treibhausgasen in Verbindung. 

Derrick möchte am fehlenden Bewusstsein der Gesellschaft ansetzen und lokal und global Aufmerksamkeit für die Klimakrise schaffen. Sein Wissen über die Klimaveränderungen und sein Aktivismus sind beeindruckend!


Veranstaltungsreihe #PassTheMic – Junge Gesichter weltweit gegen den Klimawandel

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